Pingwin Planet Fokus Industrie und Stoffe

„Dioxin in Eiern“, „Fangverbot für Fische wegen PCB“: Chemie- und Atomindustrie haben in den letzten hundert Jahren zahlreiche Stoffe industriell entwickelt und grossflächig angewendet. So gelangen grosse Mengen an künstlich hergestellten Substanzen in Umwelt und Organismen. Oft handelt es sich um Stoffe mit herausragenden technischen Eigenschaften: Sie töten über eine lange Zeit Insekten (DDT, Lindan) oder desinfiszieren und verhindern Entzündungen (Triclosan). Sie lassen sich in runde Formen giessen (Asbest), brennen nicht und dichten auch nach Jahrzehnten noch elastisch (PCBs). Oder sie schützen die Haut vor Sonnenbrand (UV-Filter in Sonnencreme).

 

Diese bei der Markteinführung betonten Vorteile solcher Substanzen wandelten sich im Verlaufe der Jahrzehnte zu Nachteilen. Stoffe wurden zu Schadstoffen: Asbest zerstört die Lungen und führt zu Krebs. DDT, Lindan, PCB, Triclosan und die UV-Filter bauen sich in der Umwelt fast nicht ab. Im Gegenteil: Diese Schadstoffe reichern sich via Nahrungskette im Fettgewebe von Mensch und Tier an. In unseren Körpern wirken sie oft wie Hormone. Sie können die Fähigkeit zur Fortpflanzung schädigen oder gar zerstören sowie Krebs und andere schwere Krankheiten auslösen. Da sie sich im Fettgewebe anreichern, gelangen sie in die Muttermilch und gefährden Säuglinge besonders: Beim Stillen gelangen diese Schadstoffe in den kleinen, empfindlichen Organismus des Neugeborenen. Dort entfalten sie ihre verheerende Wirkung besonders stark. Heute ist Muttermilch häufig so stark belastet, dass sie im Laden um die Ecke nicht verkauft werden dürfte.

 

Gegenwärtig kommen immer mehr Produkte mit Nanotech in die Regale. Nanopartikel haben – wie damals Asbest, DDT oder PCB – faszinierende technische Eigenschaften. Welche Wirkung diese winzigen Partikel aber in der Umwelt, beim Menschen und auf Tiere haben, ist unbekannt. Trotzdem gelangen sie etwa via Sonnencreme (Nano-Titanoxid) oder Schuhcreme (Nano-Farbpartikel) schon heute in die Umwelt – in immer grösseren Mengen und auf den Produkten meist nicht deklariert.

 
Mit dem Fokus Industrie und Stoffe macht Pingwin Planet über fundierte Recherchen, Informationskampagnen und direkte Aktionen die Probleme rund um alte und neue Substanzen zum Thema. Im Zentrum stehen dabei Schadstoffe, welche menschliche und tierische Organismen belasten. Aufzeigen und sensibilisieren aber stellt nur einen Schritt auf dem Pingwin-Weg dar. Der Fokus soll sich ebenso auf Lösungen richten: Was muss z.B. unternommen werden, damit Muttermilch in Zukunft weniger belastet ist? Wie kann verhindert werden, dass neue, zustätzliche Schadstoffe in dieses Lebenselexier unserer Kinder gelangt? Solche Wege aufzuzeigen ist eines der Ziele des Fokus Industrie und Stoffe von Pingwin Planet.

 

Unterstützen Sie die Recherchen und die Öffentlichkeitsarbeit von Pingwin Planet - und helfen mit, dass Nutzen und Schaden von alten und modernen Technologien und Stoffen gerechter verteilt werden. Und die Babys der Gegenwart und Zukunft nicht mit der Muttermilch die Rechnung für einen kurzsichtigen Lebensstil einsaugen müssen.